Montag, 6. August 2012

Koukouvágia oder Dakos - Hauptsache es schmeckt


Ich habe Koukouvajia bzw. Dakos zuerst als Salat kennengelernt. Unser "Haus"-Schnellimbiss Lieferservice, der schon ab 2,50 € kostenlos per "rasendem Roller" liefert, hat unter dem Namen "Koukouvajia" nämlich Tomaten-Feta-Brot-Salat im Angebot. Günstig, super lecker und knackig frisch.
Allerdings habe ich zuerst nicht verstanden, was das mit einer Eule zu tun haben soll, denn das griechische Wort Koukouvajia heißt auf deutsch Eule!

Erst als ich es dann in einer Taverne bestellte und die Tomaten mit Feta auf einem runden Zwieback serviert bekam mit einer schwarzen Olive in der Mitte, habe ich den Zusammenhang gesehen: Die belegten Zwiebäcke sehen aus wie die Augen einer Eule. - Damit ihr den Zusammenhang auch seht, habe ich für euch das Bild hier links gemacht ;-)

Hier auf Kreta gibt es spezielle Zwiebacke zu kaufen; sie heißen Paximadi und werden traditionell hauptsächlich mit Gerstenvollkornmehl gebacken. Man kann ihn hier in jedem Supermarkt und in jeder Bäckerei kaufen. In Deutschland bekommt ihr ihn am besten in griechischen Geschäften, an Marktständen oder über einen Online-Shop. Beim Zusenden gibt es jedoch das Problem, dass er schnell zerbricht und so kann es passieren, dass man anstatt Zwieback nur Krümel erhält.

Das Brot für Paximadi wird zuerst in Form eines Baguettes oder Brötchens in einem Steinofen gebacken, anschließend in Scheiben aufgeschnitten bzw. das Brötchen wird halbiert und getrocknet. Es entsteht dabei ein sehr trockener Zwieback. - Rezept hier - (Als Alternative könntet ihr feines Vollkornbrot - aber richtiges Vollkornbrot, nicht das schwarz gefärbte Brot mit ganzen Körnern - in dickere Scheiben schneiden und im Backofen eine halbe Stunde trocknen lassen.)

Das bekannteste Gericht mit Paximadi ist Koukouvaija oder Dakos, wie diese Vorspeise hier auf Kreta genannt wird. Der Saft der zerkleinerten Tomaten sorgt dann dafür, dass der Zwieback langsam weich wird. Dies dauert jedoch etwas länger, sodass man bei der Salatversion auch nach einigen Minuten immer noch schöne knackig Stücke  dazwischen hat.

In vielen Rezepten habe ich gelesen, dass man den Zwieback vor dem Belegen zuerst - bis zu einer Minute - ein Wasser einweichen soll. Meiner Erfahrung nach muss das jedoch nicht sein!

Die Grundzutaten dieser typischen Sommer Vorspeise sind Tomaten, Feta, Paximadi und natürlich etwas Olivenöl. Als Grundgewürz wird Oregano genommen.
 Ich liebe noch etwas Portulak obendrauf. Aber auch mit schwarzen Oliven oder Kapern schmeckt es wunderbar. (Wer keinen Feta mag, kann auch anderen Käse - z.B. Graviera darüber raspeln)

Mich erinnert das Gericht auch etwas an italienische Bruscetta, aber nach einigen lauten Protesten mache ich diese Bemerkung nicht mehr laut ;-)

Und hier mein Rezept: Koukouvágia - Dakos

Zutaten für 4 Dakos: 2-4 Fleischtomaten, je nach Größe, 1 Scheibe Feta (ca.200 g), 4 Paximadi (Brötchengröße), 4 Eßl. Olivenöl, 1 Teel. getrockneten Oregano, Salz und Pfeffer und dann nach Geschmack: 1 Eßl. gehackten Portulak oder 1 Eßl. Kapern oder Oliven

Zubereitung: Ungefähr die Hälfte der Fleischtomaten mit einer Küchenreibe (größte Lochgröße) raspeln. Das könnt ihr mit Schale machen, die bleibt beim Raspeln übrig. Die andere Hälfte in sehr kleine Stücke schneiden. Mit dem Oregano vermischen und vorsichtig mit Salz und Pfeffer abschmecken. (Denkt daran, dass der Feta auch Salz enthält). Den Zwieback auf Teller legen und das Tomatenmus darauf verteilen. Den Feta klein zerkrümeln und auf die Tomaten geben. Mit Olivenöl beträufeln. Dann den Portulak bzw. die Kapern oder Oliven darauf dekorieren.

Guten Appetit - Kali Orexi!

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